Standort/Infos zur Station

Am Pfingstsonntag, 31.05.2020 wurde die Wetterstation am Dreisesselberg/Dreiländereck auf 1309 m Höhe in Betrieb genommen und zeichnet seitdem rund um die Uhr alle wichtigen Wetterdaten auf. Die Wetterstation steht am Grundstück des Berggasthofes Dreisessel ca. 20 Meter vom Dreisesselhaus entfernt auf einer freien stark exponierten kleinen Hochfläche. Die Hochfläche besteht dabei zum größten Teil aus gewaltigen Granitblöcken, sodass der Aufbau der Wetterstation eine große Herausforderung darstellte. Nicht zuletzt muss die Wetterstation hier oben am Berg auf über 1300 m Höhe oft Stürme, im Winter sogar Orkane mit Windgeschwindigkeiten von weit über 120 km/h standhalten. Die deutsch-tschechische Grenze verläuft nur wenige Meter östlich der Wetterstation vorbei. Das Dreisesselmassiv erreicht direkt im Umfeld der Wetterstation Höhen zwischen 1312 und 1333 m. Das wenige Kilometer südöstlicher befindliche Plöckensteinmassiv erreicht sogar Höhen von bis zu 1379 m am Plöckenstein. Das Steinerne Meer und das Dreiländereck DE/AT/CZ befindet sich lediglich rund 3 km östlich des Dreisessels. Die Geologie und die Landschaft rund um den Dreisessel sind wahrlich besonders wunderbar. Gewaltige Granitblöcke charakterisieren die Landschaft am Dreisesselkamm.

Es handelt sich bei der Wetterstation am Dreisesselberg/Dreiländereck um ein langfristiges Gemeinschaftsprojekt der ARGE Dreiländereck (6 Gemeinden rund um den Dreisessel) und den Betreiber des Wettermessnetzes Ostbayern Martin Bohmann. Die Wetterstation dient zur langfristigen Aufzeichnung von Wetter- und Klimadaten am Dreisesselberg.

Die klimatischen Verhältnisse sind am Dreisessel (1309-1333 m NN) alleine aufgrund der Höhenlage schon sehr rau. Die langjährige Jahresdurchschnittstemperatur beträgt knapp 3 °C und die mittlere Jahresniederschlagsmenge beläuft sich auf ca. 1750 mm, sodass das Dreisesselmassiv mitunter zu den nassesten Regionen des Bayerwaldes gehört. Aufgrund der kontinentalen Lage des Dreisessel liegt in normalen Wintern von Anfang November bis Ende April durchwegs eine geschlossene Schneedecke. Von Januar bis März türmen sich die Schneemassen dabei nicht selten meterhoch auf und aufgrund der Windanfälligkeit des Bergkammes kommt es häufig zu starkem Schneetreiben und massiven Verwehungen. Die maximale Schneehöhe der letzten Jahre wurden beispielsweise im März 2006 mit ca. 350 cm verzeichnet. In früheren Jahren (wie z.B. im März/April 1988) gab es jedoch auch schon Winter mit mittleren Schneehöhen von über 350 cm. Am Dreisesselberg können im Extremfall über das gesamte Jahr hinweg Schneefälle auftreten. Selbst in den Sommermonaten ist man nicht vor Schneeflocken sicher. Die zeitigsten Schneedecken gab es in den letzten 40-50 Jahren jeweils gegen Mitte September. Im langjährigen Mittel (der Jahre 1961-1990) gibt es am Dreisesselberg pro Jahr 80 Dauerfrosttage, 165 Frosttage und an knapp 150 Tagen im Jahr liegt eine geschlossene Schneedecke. Da der Bergkamm von allen Himmelsrichtungen her frei angeströmt wird, liegt der Dreisessel bei sehr vielen Wetterlagen im Luv (= Wind zugewahndte Seite). Luv bedeutet, dass sich die Wolken entlang des Bergkammes aufstauen und es zu starkem Nebel mit Steigungsniederschlägen kommt. Im Winter resultieren durch dichten Nebel (durch aufstauende Wolken) dabei öfters gewaltige Raureifablagerungen von teilweise bis zu einem halben Meter.

Umgebungskarte Dreisesselberg:	Lage des Dreisesselberges in Bayern:

Folgende Wetterwerte werden erfasst

Es wird an der Wetterstation rund um die Uhr die Lufttemperatur, die Luftfeuchte, der Luftdruck, die Windgeschwindigkeit und der Niederschlag gemessen. Im Winter wird die Schneehöhe in Zentimeter erfasst. Die Sensoren sind best möglich nach den Normen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) angebracht. Das Anemometer (Windmesser) befindet sich an einem knapp 8 Meter hohen Stahlmasten, welcher 4-fach durch ein 5 Millimeter dickes Drahtseil abgespannt ist. Es ist daher eine sehr genaue Windmessung in 8 Meter Höhe gewährleistet.

Hier sieht man die Detailansicht der Wetterhütte (Temperatur- und Luftfeuchtesensor) und den Niederschlagsmesser der Wetterstation Dreisesselberg: