14.10.2020 - Winter auf den Bayerwald-Kammlagen

Der 14. Oktober 2020 präsentierte sich ganztags grau in grau mit dichter tiefhängender Wolkendecke. In höheren Lagen sorgte aufliegende Wolkendecke und Wolkenaufstau für teils dichten Nebel. Zudem gab es verbreitet in Ostbayern leichten bis mäßigen Dauerregen. Lokal regnete es in einigen Ecken des Bayerwaldes staubedingt auch kräftiger. An unserer Wetterstation in St. Englmar-Hinterwies fielen satte 26 mm Niederschlag. In Eggerszell (490 m) waren es dagegen nur 5,8 mm und in Achslach (597 m) 8,6 mm. Der zeitweise frisch, in Böen stark wehende Nordwestwind machte das herbstliche Schmuddelwetter perfekt. Die gefühlten Temperaturen lagen durch den vielen Wind bei Höchstwerten zwischen nur 6,3 °C in Eggerszell und 2,8 °C in St. Englmar-Hinterwies (918 m) zeitweise zwischen lediglich 0 und 3 °C.

Auf den höchsten Kammlagen des Bayerischen Waldes zwischen Arber-Rachel-Lusen-Dreisessel herrschte heute oberhalb ca. 1200 m Höhe sogar tiefster Winter mit Dauerschneefall, Raureif und einer Schneedecke. Die Schneegrenze lag tagsüber bei etwa 1100 m Höhe, Schneeregen gab es teilweise bis auf 900 m Höhe hinab. Am Großen Arber erreichte die Schneehöhe auf 1436 m Höhe am späten Abend immerhin 21 cm.

An unserer Wetterstation am Dreisesselberg (1309 m ü. NN) herrschte tagsüber bestes Winterwetter bei rund 10 cm Schnee und dick verreiften Bäumen. Mit einer Höchsttemperatur von nur +0,1 °C wurde heute am Dreisessel ein erster meteorologischer Eistag (Dauerfrosttag) knapp verpasst. Zudem konnte am 14.10.2020 bereits der 7. Schneedeckentag der laufenden Herbst-/Wintersaison 2020/21 beobachtet werden.
Nachfolgend ein paar winterliche Bilder, welche am Nachmittag des 14.10.2020 am Dreisesselberg Nähe unserer dortigen Wetterstation bei winterlichem Wetter, Dauerschneefall und knapp unter dem Gefrierpunkt aufgenommen wurden.


Nachdem bereits am 26.09.2020 gut 15 cm Neuschnee am Dreisesselberg fielen, gab es am späten Nachmittag und am Abend des 14.10.2020 erneut eine zweistellige Schneehöhe (vorübergehend bis 11 cm) auf 1300 m Höhe am Dreisesselmassiv zu verzeichnen:



Blick zum höchsten Punkt des Dreisesselmassivs, dem 1333 m hohen Hochstein mit Gipfelkreuz. Die Sichtverhältnisse waren aufgrund aufliegender Wolkendecke und dichtem Nebel zeitweise sehr schlecht. An exponierten Stellen wehte zeitweise starker bis stürmischer Nordwestwind, welcher für gefühlte Temperaturen von um -10 °C sorgte:



Blick über die verschneite Landschaft am Dreisesselmassiv mit Blick zum Hochstein (1333 m) bei Dauerschneefall und dichtem gefrierendem Nebel. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt setzte sich bei dichtem Nebel und starkem Wind auf den Bäumen einiges an schwerem Raueis ab:



Hier sieht man schön die Raueisablagerungen auf den Bäumen und Pflanzen, welche sich über den Tag verteilt bei leichtem Frost und starkem Dauernebel bildeten:



Blick vom Gipfel des 1333 m hohen Hochstein nach Nordwesten auf die winterliche Landschaft am Dreisesselmassiv. Die Sichtweiten betrugen aufgrund der aufliegenden Wolkendecke maximal 50 Meter. Wie man sieht hat sich bei Werten knapp unter 0 °C und starkem-stürmsichem Nordwestwind überall Raueis abgelagert. Im Hochwinter zwischen Ende November und Mitte März lagern sich nicht selten über einem halben Meter dicke Raureifklötze hier am Dreisesselgebiet ab. Tagelanger gefrierender Nebel ist generell auf den Bayerwaldbergen bei Schlechtwetterlagen typisch:



Blick vom verreiften und verschneiten Gipfel des Hochstein (1333 m) nach Osten. Normalerweise ginge der Blick hier nach Osten bis in den südöstlichsten Teile des Böhmerwaldes mit den Bergen Chlum (1191 m NN), Knížecí stolec (1236 m NN), Špičák (1221 m) und dem 1083 m hohen Kleť (deutsch: Schöninger). Eine dichte aufliegende Wolkendecke verhinderte jedoch am 14.10.2020 diese Fernsicht, stattdessen gab es aller-höchstens 50 Meter Sicht:



Raureifablagerungen an einer freistehenden Fichte am Hochstein auf rund 1330 m Höhe:



In den Wäldern am Dreisesselmassiv herrschte schöne Winteridylle mit 9 cm Schneehöhe gegen 17 Uhr:



Verschneiter junger Bergfichtenwald auf gut 1300 m Höhe am Kammbereich des Dreisessel:



Blick über den felsigen Bergkamm des Dreisessel in Richtung Wetterstation. Es herrschte am 7. Schneedeckentag der laufenden Herbst-/Wintersaison bestes Frühwinterwetter bei knapp 10 cm Schnee, leichtem Frost, Dauerschneefall und Raureif:



Frühwinterliche Idylle am Dreisesselberg (Gemeinde Neureichenau) im südöstlichen Bayerwald am 14.10.2020:



Blick über den verschneiten Bergkamm des Dreisessel im Landkreis Freyung-Grafenau auf gut 1300 m Höhe. Hier steht seit dem 31.05.2020 unsere fünfte Wetterstation des Wettermessnetzes Ostbayern auf 1309 m Höhe:



Mäßiger Dauerschneefall gepaart mit dichtem gefrierendem Nebel war am 14.10.2020 am Dreisesselmassiv zu beobachten:



Eine winterliche Landschaft gab es am 14. Oktober 2020 auf den Bayerwald-Kammlagen wie hier am Dreisesselberg vorzufinden:



Dick-verreift waren die Bäume am 14.10.2020 am Dreisesselberg:



Blick über unsere Wetterstation am Dreisesselberg mit verschneitem Messfeld auf 1309 m Höhe:



Die Wetterstation Dreisesselberg am Nachmittag des 18.10.2020 bei einer dünnen geschlossenen Schneedecke und frühwinterlichem Wetter:



Winterreifen waren am 14.10.2020 in Hochlagen des Bayerwaldes Pflicht. Die Straße, welche auf den Dreisesselberg führt, war oberhalb ca. 1250 m Höhe schneebedeckt! Hier in der Bildmitte sieht man den "Berggasthof Dreisessel" am verschneiten Bergmassiv des Dreisessel: