18.08.17 - Superzellen über Ostbayern

Während am 18.08.2017 tagsüber traumhaftes Hochsommerwetter herrschte mit Höchstwerten in Eggerszell knapp an die 30-Grad-Marke, zogen im Verlauf der Abendstunden von Südwesten her kräftige Gewitter und gewittrige Regenfälle auf. Vereinzelt kam es dabei in Ostbayern zu schweren Superzellengewittern, welche sich sehr schnell verlagerten. Eine Superzelle wanderte dabei vom Landkreis Ingolstadt weiter in Richtung Kehlheim und Regensburg und verfehlte den Wetterstationsort Eggerszell nur knapp. In Eggerszell kam es aufgrund der aufziehenden Kaltfront und beim Luftmassenaustausch zwischen 21:00 und 23:00 Uhr zu stürmischen Windböen zwischen 60 und 70 km/h. Besonders heftig wüteten die Unwetter im Landkreis Passau und im angrenzenden Kreis Freyung-Grafenau. Dort zog großflächig eine Gewitterlinie mit einer massiven Böenfront hinweg, welche Spitzenböen von 130-140 km/h brachte. Dieser orkanartige Wind hinterließ dort eine Spur der Verwüstung. Ganze Waldgebiete wurden zerstört und zahlreiche Dächer wurden abgedeckt. Es wurde deshalb einen Tag später im Kreis Passau der Katastrophenfall ausgelöst.

In Richtung Westen war von Eggerszell aus ein massiver Cumulonimbus (Gewitterwolke) am Abend des 18. August 2017 zu beobachten, welcher rasend schnell in Richtung Nordosten zog. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wütete das Unwetter gerade etwas nördlich von Ingolstadt:


Eine weitere Superzelle wanderte einige Kilometer weiter nördlich von Südwest nach Nordost über Ostbayern hinweg. Hinterm Pilgramsberg (624 m) war der mächtige Aufwind des Unwetters schön zu sehen:


Blick nach Westen auf ein aufziehendes Unwetter:


Standortwechsel: Von Steinach (Kreis Straubing-Bogen) hatte man einen tollen Blick auf den entfernten Gewitterkoloss in Richtung Westen:



Entfernte Superzelle bei Ingolstadt, welche ich bei Steinach beobachtete:



Eine derart monströse Gewitterwolke bekommt man nur selten zu Gesicht:



Anschließend konnte ich nachts bei Durchzug weiterer Gewitter in Eggerszell noch ein paar Blitze einfangen. Zwischen 22:30 und 00:15 Uhr fielen durch gewittrigen Regen in Eggerszell knapp 19 Millimeter Regen. Dazu stürmte es für längere Zeit heftig mit Sturmböen zwischen 60 und 70 km/h.

Erdblitzentladung im Donautal bei Straubing:


Blick von Eggerszell nach Süden als gerade ein Erdblitz im Gäuboden einschlug:


Gewaltige Erdblitzentladung über Straubing in Niederbayern. Selbst von Eggerszell aus war noch bombastisches Donnergrollen zu hören:


Weiterer sehr heller Erdblitz im Donautal: