Regionales Klima
Die klimatologischen Verhältinisse sind innerhalb des Bayerischen Waldes aufgrund seiner mehr als 150 km langen Ausdehnung und der starken Höhenunterschiede teils sehr unterschiedlich. In den kommenden Zeilen erfahren Sie vielerlei interessante Infos zum Klima im Bayerwald, wobei der Schwerpunkt für den Vorderen Bayerischen Wald (nördlicher Landkreis Straubing-Bogen) gelegt wird!
Durchschnittliche Werte im langjährigen Mittel für die Region im Vorderen Bayerischen Wald:
Höhe über NN | Jährliche Regenmenge in mm | Jahres-Mitteltemperatur in °C | Schneetage |
300 m NN | 800-900 | 8 | 80 |
500 m NN | 900-950 | 6,5 | 100 |
800 m NN | 1000-1250 | 4,0 | 120 |
1000 m NN | 1400-1600 | 2,0 | 130-150 |
Allgemein:
Das Klima im Vorderen Bayerischen Wald lässt sich mit folgenden Stichworten kurz beschreiben: Kalte oft schneereiche Winter; feucht-warme Sommer mit Trockenperioden zwischendurch!
Das Sprichwort "Ein halbes Jahr Winter und ein halbes Jahr kalt" wird noch heute von vielen Menschen verwendet, wenn es um das Wetter und Klima im Bayerwald geht. Ganz so pauschalisieren kann man dies für den gesamten Bayerwald nicht, denn das Sprichwort bezieht sich viel mehr auf die Hochtäler im Hinteren Bayerwald zwischen Großen Arber und Dreisessel an der Grenze zu Tschechien. Dort sind sogar in den Sommermonaten im Juli und August Nachtfröste möglich. Der Schnee hält sich in diesen Regionen teilweise bis in den Mai hinein. Bei uns im Vorderen Bayerwald hingegen, trifft das oben genannte Sprichwort nur teilweise zu. Hier im Vorfeld des eigentlichen Böhmerwaldes herrschen tatsächlich kalte Wintermonate mit vielen Schneetagen (ca. 100/Jahr) selbst in den Tälern vor. Gerade bei Warmlfutvorstößen aus Westen schirmt der nahe Gäuboden im Süden lange Zeit die Warmluft wie eine Mauer ab, sodass viele Tauwetterphasen hier viel schwächer wirken können, als in anderen Regionen in Westdeutschland. Für das Schneereichtum sind im Bayerischen Wald vorallem häufige Süd- bis Westanströhmungen an die Gebirgsketten verantwortlich. Bei deartigen Wetterlagen treten häufig starke Steigungs-Schneefälle auf. Die Wolken, welche aus westlicher Richtung an den Bayerischen Wald stoßen werden regelrecht an den Westseiten des Gebirges ausgedrückt.
Bei einer deutlich selteren Nordost/Ostlage befindet sich der Vordere Bayerische Wald hingegen im Lee des Böhmerwaldes. Dies bewirkt genau das Gegenteil einer Westlage. In diesem Fall stauen sich die Wolken an den Ostseiten des Böhmerwaldes, sodass über dem Vorderen Bayerwald Föhnwinde aus Osten mit kaum Niederschlag auftreten. Die Temperaturen sind dann vergleichsweise sehr mild, während im Böhmerwald kalte Temperaturen mit Schneefall vorherrschen.
Auswirkungen einer Südwestlage
Bei südlichen bis westlichen Anströmungen kann man häufig Steigungs-Niederschläge im Bayerwald beobachten (LUV-Lage). Die Wolkenpakete aus Westen ziehen zunächst über das flache Donautal und prallen anschließend an die Gebirgsketten des Bayerischen Waldes. Die größten Niederschlagsmengen gibt es dabei im Vorderen Bereich des Bayerischen Waldes und entlang des Hinteren Bayerwaldes zwischen Großen Arber und Dreisessel.
Optimaler Bayerwaldstau kann sich bei folgender Wettersituation entfalten: Niederschlagsgebiet aus südwestlicher/westlicher Richtung inkl. strammen Süd- bis Westwinden!
Folgende Grafik zeigt einige herausragende Staugebiete im Bayerischen Wald bei Südwestlagen:
