Januar 2017
Januar 2017 – Viel zu kalt und etwas zu trocken
Bereits sehr winterlicher Start in den Januar
Der Januar startete zwar am ersten Tag des Monats noch schneefrei, dafür hatte der Winter temperaturtechnisch bereits alles im Griff. Bei einem Wechsel aus Sonnenschein und dichten Nebelbänken präsentierte sich der erste Tag des Jahres mit viel Raureif und einer Höchsttemperatur von -4 Grad Celsius bereits sehr winterlich. Nur einen Tag später überquerte ein erstes Schneefallgebiet den Landkreis Straubing-Bogen, welches endlich den lang ersehnten Schnee brachte. In Eggerszell fielen dabei die ersten vier Zentimeter Neuschnee des laufenden Winters. Ab dem 02. Januar 2017 lag bis Monatsende an der Wetterstation Eggerszell eine geschlossene Schneedecke. Am 04. Januar 2017 wuchs die Schneedecke durch kräftige Schneefälle rasch weiter an. Ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien sorgte dabei in weiten Teilen Ostbayerns für schneesturmartige Bedingungen, welche in diesem Ausmaß schon seit langer Zeit nicht mehr zu beobachten waren. In Eggerszell herrschte am 04.01.2017 ganztags bei starkem Schneefall und Windböen bis 60 km/h ein einziger Schneesturm. Weitere Schneefälle ließen die Schneedecke bis zum Abend des 05. Januars 2017 auf 28 Zentimeter anwachsen. Vom 01.01. bis 11.01.2017 herrschte in Eggerszell jeweils leichter bis vielfach sogar mäßiger Dauerfrost und tief winterliches Wetter. Bei mittleren Tagestemperaturen von -6 Grad Celsius kam es zudem während dieser Phase wiederholt zu Schneefällen. Besonders eisig kalt war es am 07. Januar 2017 als zwischen Tiefdruckgebieten über Osteuropa und einem Hochdruckgebiet über Westeuropa eine starke Nordströmung in Gang gesetzt wurde. Kaltluft aus der Polarregion strömte auf direktem Weg in unsere Region ein und sorgte für die kältesten Januartemperaturen seit über 25 Jahren. An der Wetterstation Eggerszell wurde am 07.01.2017 mit einer Höchsttemperatur von -10,1 Grad Celsius und einer mittleren Tagestemperatur von -12,4 Grad Celsius der kälteste Januartag seit Messbeginn im Jahr 2007 registriert. Außerdem wurde an diesem Tag mit einer Tiefsttemperatur von -15,3 Grad Celsius der bisherige Januarrekord vom 12.01.2009 mit -15,0 Grad Celsius knapp unterboten. Gegen Ende des Monats sollte jedoch dieser neu aufgestellte Rekord nochmals unterboten werden.
Vorübergehend leichtes Tauwetter zu Monatsmitte
Die einzige etwas mildere Phase mit leichtem Tauwetter gab es vom 12.01. bis 14.01.2017 zu beobachten als die Höchsttemperaturen jeweils 2 Grad Celsius erreichten. Von Nordwesten her floss dabei kurzzeitig etwas mildere Luft ein was teils Regen, teils aber auch Schneefall zur Folge hatte. Die höchste Temperatur des gesamten Monats wurde am 12. Januar 2017 mit 2,1 Grad Celsius verzeichnet. Höher ging es temperaturtechnisch im Januar in Eggerszell nicht hinaus.
Ab dem 15. Januar 2017 lenkten Tiefdruckgebiete über Nordeuropa bereits wieder kalte Luftmassen aus dem Norden nach Mitteleuropa. Bis Monatsende folgte nun eine weitere sehr lange Dauerfrostperiode. Am 15.01. und 16.01.2017 gab es zudem weitere teils kräftige Schneefälle, sodass zu diesem Zeitpunkt mit 35 cm die höchste Schneedecke in diesem Monat gemessen werden konnte. Ähnlich hohe Schneemengen wurden zuletzt im Januar 2011 beobachtet.
Trocken-kaltes Hochdruckwetter vom 17.01. bis 29.01.2017
Vom 17.01. bis 29.01.2017 herrschte unter Hochdruckeinfluss durchgehend ruhiges, sehr kaltes und komplett trockenes Winterwetter. Nach teilweise zäher Nebelauflösung zeigte sich insgesamt auch häufig die Sonne. Die mittleren Tagestemperaturen bewegten sich dabei zwischen eisigen -5 und -10 Grad Celsius was zu dieser Jahreszeit deutlich zu kalt ist. Auch tagsüber schafften es die Temperaturen nicht einmal ansatzweise über den Gefrierpunkt. In den Nächten waren zweistellige Tiefstwerte keine Seltenheit, so gut wie jede Nacht gab es Tiefstwerte zwischen -10 und -15 Grad Celsius. Die tiefste Temperatur des gesamten Monats konnte in der Nacht auf den 24. Januar 2017 mit -16,6 Grad Celsius aufgezeichnet werden. Der erst zu Beginn des Monats neu aufgestellte Januarrekord von -15,3 Grad Celsius wurde somit nochmals deutlich geknackt. Der bisherige Januarrekord aus dem Jahr 2009 wurde in diesem Monat gleich an zwei Tagen geschlagen was sehr beeindruckend ist.
Massive Glatteislage zum Ende des Monats
Die letzten beiden Tage des Monats verliefen ebenfalls winterlich kalt. Von Westen her zogen Niederschläge auf, welche aufgrund der milden Temperaturen in höheren Luftschichten, trotz Minustemperaturen in den Niederungen als Regen fielen. Da die Böden aufgrund der sehr langen und strengen Frostperiode zudem noch stark durchfroren waren, gefror jeder einzelne Regentropfen sofort am Boden was zu einer extremen Glatteislage im Landkreis Straubing-Bogen führte. Insgesamt fielen in den letzten beiden Tagen des Monats in Eggerszell 9,2 Millimeter als gefrierender Regen.
Der Januar war alles in allen betrachtet ein sehr winterlicher Monat. Wintertechnisch betrachtet hätte es kaum besser laufen können. An insgesamt 30 Tagen lag in Eggerszell eine geschlossene Schneedecke, welche durchschnittlich 30 cm dick war. Es gab 30 Frosttage und satte 24 Dauerfrosttage zu vermelden was deutlich überdurchschnittlich ist. An insgesamt 12 Nächten sank das Thermometer sogar auf unter -10 Grad Celsius ab. Mit einer Durchschnittstemperatur von -5,2 Grad Celsius war dieser Monat nicht nur der kälteste Januar seit Messbeginn 2007, sondern zugleich war es auch der kälteste Wintermonat den es bisher überhaupt seit Aufzeichnungsbeginn gegeben hat. Der bisher kälteste Wintermonat war der Januar 2009 mit einer mittleren Temperatur von -4,4 Grad Celsius. Die langjährige Mitteltemperatur seit 10 Jahren Wetteraufzeichnung in Eggerszell beträgt im Januar -0,8 Grad Celsius. Es war somit um 4,6 Grad Celsius kälter als üblich.
An 13 Tagen zeichnete die Wetterstation Eggerszell messbare Niederschläge auf was in der Summe 61 Liter auf dem Quadratmeter ergaben. Der Monat verlief somit etwas zu trocken, denn die langjährige mittlere Regenmenge im Januar beträgt 83 Millimeter. Am 04. Januar 2017 wurde mit 15,0 Millimeter der niederschlagsreichste Tag aufgezeichnet. Die stärkste Windböe wurde am Vormittag des 13.01.2017 mit 57,9 km/h registriert. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug dabei 6,1 km/h. Insgesamt betrachtet war der Januar ein beeindruckender Wintermonat, welcher alle bisherigen Januarkälterekorde in den Schatten gestellt hat. Sowohl temperatur- als auch schneetechnisch war es ein Monat der Superlative. Temperaturen über dem Gefrierpunkt stellten in diesem Monat eine wahre Rarität dar.