Januar 2014
Januar 2014 – Viel zu mild und äußert schneearm
Es herrschte in den ersten drei Wochen anhaltend eine milde Westwetterlage
Die Großwetterlage über Mitteleuropa war bereits zu Beginn des Monats auf mild bis sehr mild eingestellt. Mächtige Tiefdruckkomplexe nördlich der Britischen Inseln lenkten auf ihrer Vorderseite sehr milde Luftmassen aus Südwesten nach Deutschland. In den ersten drei Tagen des Monats befanden wir uns in Ostbayern noch vorübergehend unter dem Einfluss eines kleinräumigen Zwischenhochs mit Zentrum über Norditalien, sodass in den ersten drei Tagen des Monats Januar ruhiges und oftmals neblig-trübes Wetter an der Wetterstation Eggerszell vorherrschte. Der dichte Nebel sorgte dafür, dass die Temperaturen tagsüber um den Gefrierpunkt lagen. Am 01. Januar konnte aufgrund einer Inversionswetterlage sogar ein dauerfrostiger Tag mit einer Höchsttemperatur von Minus 0,3 Grad Celsius in Eggerszell verzeichnet werden.
Das Zwischenhoch wurde aber bereits im Laufe des 03. Januars durch die kräftigen Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik wieder gänzlich nach Osten abgedrängt und folglich stelle sich ab dem 04. Januar eine stramme, windige und sehr milde Südwestwetterlage über unsere ostbayerische Region ein, welche die Inversionswetterlage samt Nebel und Dunst rasch aus den Tälern vertrieb. Diese milde Westwetterlage hielt im Anschluss bis weit über die Monatsmitte hinaus an und sorgte in den ersten drei Januarwochen durchwegs für deutlich überdurchschnittliche Temperaturen im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten. In diesem Zeitraum zogen am laufenden Band Tiefdruckgebiete ausgehend von Nordkanada über Südgrönland weiter nach Westen nach Europa und sorgten anhaltend für eine stramme westliche Höhenströmung über Mitteleuropa. Das Wetter gestaltete sich dazu oftmals unbeständig mit jeweils vielen Wolken und immer wieder zogen Regengebiete von West nach Ost hinweg. Selbst auf den höchsten Kammlagen des Bayerischen Waldes fiel häufig Regen anstatt Schnee. Die Höchstwerte lagen im Zeitraum vom 04.01.2014 bis 21.01.2014 meistens zwischen 4 und 8 Grad, an einzelnen Tagen war es tagsüber sogar bis zu 9 Grad Celsius warm. Die höchste Temperatur des Monats wurde gegen Mitternacht am 13.01.2014 mit einer Höchsttemperatur von 9,1 Grad Celsius in Eggerszell erreicht, nachdem die Höhenströmung vorübergehend auf Süd/Südwest drehte und warme Luftmassen aus Nordwestafrika zu uns gelangen konnten. Etwas kühler wurde es nur vorübergehend am 13. und 14. Januar 2014 als ein weiteres Zwischenhoch für ruhiges und kälteres Nebelwetter sorgte. Die Temperaturen erreichten an diesen beiden Tagen kaum den Gefrierpunkt, ansonsten war es bis zum 21.01.2014 durchwegs deutlich zu mild für die Jahreszeit. Von Winterwetter mit Schnee und Kälte waren wir in den kompletten ersten drei Januarwochen meilenweit entfernt. Die westliche Höhenströmung sorgt dafür, dass der Winter jeweils sehr weit in den Osten Europas zurückgedrängt wurde! Bis zum 24. Januar bekam man in Eggerszell keine einzige Schneeflocke zu Gesicht was für einen Wintermonat einfach nur rekordverdächtig und bemerkenswert ist. Seit Beginn sämtlicher Wetterbeobachtungen, welche in Eggerszell bereits über 15 Jahren regemäßig stattfinden, gab es nicht einmal ansatzweise einen späteren ersten Schneefall in einem Januar wie es heuer der Fall gewesen ist. Zudem traten in den ersten 24 Januartagen nur an lediglich 7 Tagen messbare Luftfröste in Eggerszell auf.
Kältere Phase in der letzten Januarwoche
Erst ab dem 25. Januar 2014 gingen die Temperaturen aus Nordosten deutlich zurück, da ein Hochdruckgebiet über Osteuropa rückseitig kältere Luft aus Skandinavien nach Mitteleuropa lenkte. Die milden Luftmassen wurden folge dessen bis ins westliche Frankreich zurückgedrängt. In den Nächten auf den 26.01.2014 und auf den 27.01.2014 zogen zwei Schneefallgebiete aus Nordwesten über Ostbayern hinweg und sorgten für insgesamt rund 20 cm Neuschnee an der Wetterstation Eggerszell. Dieses kältere Wetter mit Höchstwerten am Tage um 0 Grad und nächtlichen Tiefstwerten zwischen meist -2 und -5 Grad hielt schließlich bis Monatsende an, weiteren Neuschnee gab es allerdings nach dem 27. Januar 2014 keinen mehr, da in den letzten Januartagen ein Hochdruckgebiet über Osteuropa in unserer Region wetterbestimmend war und für weitestgehend ruhiges und trockenes Wettergeschehen sorgte. In der letzten Januarwoche traten somit für die Jahreszeit in etwa normale Temperaturen auf und der Winter bestimmte zumindest zum Ende des Monats das Geschehen. Vom 26.01.2014 bis Monatsende lag an der Wetterwarte Eggerszell jeweils eine geschlossene Schneedecke zwischen 10 und 15 Zentimeter. In den letzten drei Nächten des Monaten sanken die Tiefstwerte auf jeweils unter Minus 5 Grad Celsius ab und es konnten immerhin noch drei mäßige Frosttage in Eggerszell registriert werden. Die tiefste Temperatur wurde am frühen Morgen des 30.01.2014 mit Minus 6,2 Grad Celsius aufgezeichnet. Dies war zugleich die kälteste Nacht des bisherigen Winters. Auch die etwas kältere Phase in den letzten 7 Tagen des Monats konnte nichts daran ändern, dass der Januar 2014 insgesamt – aufgrund der sehr milden Witterung in den ersten drei Januarwochen - deutlich zu mild ausfiel.
Dieser Januar war mit einer Durchschnittstemperatur von 1,7 Grad im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten um satte 2,9 Grad wärmer. Insgesamt betrachtet war dies der zweit wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Eggerszell. Noch milder verlief bisher nur der Januar 2007 im Supermildwinter 2006/2007. Damals betrug die durchschnittliche Temperatur nämlich sogar 2,3 Grad. Nach dem bereits bemerkenswert milden Dezember 2013 fiel somit auch der zweite Wintermonat in diesem Winter 2013/14 deutlich zu mild aus. Die Wetterstation Eggerszell zeichnete an insgesamt 22 Tagen Niederschläge auf, wobei davon nur an mickrigen drei Tagen Schnee vom Himmel rieselte. Ansonsten erreichten die Niederschläge den Erdboden in jeweils flüssiger Form. Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von exakt 52 mm fiel dieser Monat – verglichen mit den Durchschnittswerten vorheriger Jahre – etwas zu trocken aus. Die Niederschlagsmenge in einem normalen Januar beträgt in Eggerszell im langjährigen Mittel 66 Liter auf dem Quadratmeter. Die Wetterstation Eggerszell zeichnete insgsamt nur lediglich 14 Frosttage auf, an drei dieser Tage lag die Temperatur auch tagsüber unter dem Gefrierpunkt. Diese geringe Anzahl an Frosttagen verdeutlicht den sehr unterwinterlichen Charakter dieses Monats, denn normalerweise werden in Eggerszell über doppelt so viele Frosttage im Januar erreicht.