Standort/Infos zur Station
Am 02.12.2021 wurde mit der Wetterdatenaufzeichnung am Höllensteinsee (Kraftwerk am Höllenstein) begonnen. Die Wetterstation misst seitdem rund um die Uhr die Lufttemperatur, die Luftfeuchte, den Niederschlag und den Wind. Die Wetterstation wird in Zusammenarbeit mit Siegi Macht (Betreiber des Höllenstein-Kraftwerks) und Martin Bohmann (Wettermessnetz Ostbayern) betrieben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat bereits am exakt gleichen Standort zwischen den Jahren 1941 und 2006 eine amtliche Station betrieben. Die Aufzeichnung wurde seitens des DWD im Verlauf des Jahres 2006 eingestellt. Nach rund 15 Jahren Aufzeichnungs-Pause wurde im Dezember 2021 durch das Wettermessnetz Ostbayern wieder mit der Wetterdatenaufzeichnung begonnen. Es besteht somit bereits eine 67-jährige Messreihe am Standort Höllenstein/Kraftwerk und man kann auf sehr wichtige und interessante Archivwerte zurückgreifen.
Die mittlere Jahrestemperatur (zwischen den Jahren 1961 bis 1990) beträgt am Höllensteinsee auf 402 m Seehöhe 6,8 °C. Die langjährige Jahresniederschlagsmenge hat sich bei 870 Millimeter eingependelt, sodass das Kraftwerk am Höllenstein mitunter zu den Gebieten des Bayerwaldes mit den geringsten Niederschlagsmengen gehört. Grund für die vergleichsweise recht niedrigen Jahresniederschlag ist die starke Leelage vom Vorderen Bayerischen Wald. Der Vordere Bayerwald-Kamm (mit Höhenlagen zwischen 1000 und 1100 m Höhe) liegt nur wenige Kilometer südwestlich des Höllensteinsee. Da das Wetter in Mitteleuropa mit der westlichen Hauptwindrichtung geprägt ist, stauen sich die Wolken gerade im Winterhalbjahr am Hauptkamm des Vorderen Bayerischen Waldes und sorgen im Umkehrschluss nordöstlich/östlich des Kammbereiches dann für stetige Föhneffekte (Lee-Effekte). Das Klima rund um den Höllensteinsee ist gerade niederschlagstechnisch stark von dieser Leelage geprägt. Temperaturtechnisch ist der Standort beim Kraftwerk am Höllenstein geprägt vom direkt umliegenden See und gerade nachts kann sich dort aufgrund der starken Muldenlage ein (nicht allzu stark ausgeprägter) Kaltluftsee ausbilden. Der Kaltluftsee kann sich nachts bei sternenklarem Himmel erst dann besser entfalten, wenn der See im Winter komplett zugefroren und mit einer Schneedecke bedeckt ist, da dann das Wasser des Sees keine Wärme mehr nach oben abgeben kann.
Der DWD konnte am 20. Januar 1941 mit 85 cm die größte jemals (seit Messbeginn) gemessene Schneehöhe am Höllensteinsee verzeichnen. Der Rekord hinsichtlich der höchsten Tagesniederschlagsmenge steht mit 109,2 Millimeter am 01.08.1991 zu Buche. Die tiefste bisher seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1941 gemessene Temperatur wurde am 10.02.1956 mit -32,9 °C aufgezeichnet. Dagegen konnte am 27.07.1983 mit 36,6 °C die höchste bisher gemessene Temperatur registriert werden.
Hier ist ein Bild der Wetterstation Höllenstein/Kraftwerk vom März 2022 zu sehen:

Nachfolgend noch zwei Kartenausschnitte, welche den genauen Standort der Wetterstation am Höllensteinsee zeigen.
Lage vom Höllensteinsee in Bayern:

Umgebungskarte vom Kraftwerk am Höllensteinsee:
