13.10.19 - Die DWD-Wetterstation am Großen Arber

Am 13.10.2019 besuchte ich bei einer Herbstwanderung auf den Großen Arber die amtliche Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes am Arber. Das Wetter präsentierte sich an diesem Tag von seiner allerbesten Seite! Den ganzen Tag über trübte keine Wolke den tief-blauen Himmel über dem Bayerischen Wald. Die Höchsttemperatur erreichte nchmittags bei voller Sonnenscheinausbeute am Großen Arber ungewöhnlich hohe 18,4 Grad.

Die Wetterstation am Großen Arber nahm am 01.11.1982 Ihren Betrieb auf. Die Vorgängerstation stand ab 1933 auf dem zehn Kilometer entfernten Großen Falkenstein. Seit September 2016 wurde die Bergwetterwarte am Großen Arber vollautomatisiert. Die letzten beiden Mitarbeiter wurden im September 2016 abgezogen, seither wird unter anderem die Schneehöhe im Winter nur noch von einem Automaten erfasst, was auf dieser extrem exponierten Berglage natürlich nicht viel Sinn macht.

Seit Messbeginn 1982 konnte Jahr für Jahr Extremwetter am Großen Arber beobachtet werden. Die bisherigen Rekorde sehen wie folgt aus:
Die tiefste Temperatur konnte am 12.01.1987 mit -26,4 °C verzeichnet werden. Am 27.07.1983 und somit bereits im ersten vollständigen Aufzeichnungsjahr wurde mit 30,3 °C die höchste Temperatur gemessen. Die höchste gemessene Temperatur hat sozusagen fast seit Bestehen der Wetterstation Bestand. Mit einer mittleren Jahrestemperatur von 2,0 °C war das Jahr 1985 das bisher kälteste Jahr. Das wärmste Jahr war hingegen das Jahr 2014 mit einer Durchschnittstemperatur von 5,3 °C. Der kälteste Monat war mit einer Mitteltemperatur von -10,6 °C der Februar 1986. Der niederschlagsreichste Monat war der Oktober 1998, als damals satte 418,5 Millimeter Regen fielen. Die höchste 24-Stunden Regenmenge gab es am 30.11.2015 mit 94,1 Millimeter. Dabei fällt auf, dass es am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes im gleichen Zeitraum bereits mehrfach höhere Regenmengen innerhalb 24 Stunden gab. Würde es die Bergkämme des Vorderen Bayerwaldes nicht geben, dann wäre die jährliche Niederschlagsmenge am Arber noch um einiges höher. Der Vordere Bayerwald hält gerade bei Südwest-/Südstau einiges an Niederschlag am Arbermassiv zurück. Auch von Osten her befindet sich der Große Arber trotz seiner hohen Lage teilweise im Lee des Böhmerwaldes auf tschechischer Seite. Die hohe Lage des Arbers kann somit niederschlagstechnisch von weitem nicht optimal genutzt werden. Die langjährige Jahresniederschlagsmenge beträgt am Großen Arber auf 1436 m Höhe 1461 mm. Die stärkste Windböe wurde am 01.09.1992 mit 255 km/h registriert. Die größte Schneehöhe stammt vom 02.04.1988 mit 372 cm.

Nachfolgend nun einige Bilder vom Messfeld und von den Messinstrumenten der DWD-Wetterstation am Großen Arber.

Bevor wir mit den Bildern beginnen, vorab noch die bisherigen Extremwerte der Wetterstation am Großen Arber im Überblick:



Blick vom Gipfel des Großen Arber (1456 m) nach Westen auf das Messfeld der DWD-Station am Großen Arber. Unmittelbar im Hintergrund sieht man den Kleinen Arber und wiederum im Hintergrund erstreckt sich das Regental bei Cham:


Hier im Bild ist das komplette Messfeld mit allen Sensoren auf einer Hochfläche im westlichen Gipfelbereich zu sehen:



Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden am Großen Arber in einer sogenannten "kleinen englischen Wetterhütte" gemessen. In der Bildmitte sieht man den gut 10 Meter hohen Windmast. Ganz oben am Mast befindet sich dabei der Windmesser (Anemometer). Etwas darunter am Mast befindet sich der Sonnenmesser:


Blick auf die Messinstrumente von Südosten her:


Blick über das extrem exponierte Messfeld mit allen Wettersensoren am Großen Arber aus südlicher Himmelsrichtung:


Zoom auf die Wetterhütte und den Windmesser-Mast:


Blick vom Richard-Wanger-Kopf nach Norden/Nordosten auf die weiße Wetterhütte des Deutschen Wetterdienstes. Im Hintergrund sieht man das 1333 m hohe Zwercheck im Künischen Gebirge:


Blick vom Richard-Wagner-Kopf auf die Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes am Großen Arber. Im Hintergrund ragt das Zwercheck (1333 m) und die Seewand (tschechisch: Jezerni hora; 1343 m) empor:


Blick über die Wetterstation und die beiden Radartürme am Großen Arber:


Die Thermometerhütte, in welcher Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur gemessen werden. Rechts im Hintergrund sieht man den 1214 m hohen Pancir:


Blick auf den Sichtweitenmesser, Niederschlagsmesser, Schneehöhenmesser und auf die Anlage zur Ermittlung der Niederschlagsform:


Blick über das Messfeld der Wetterstation zum Gipfel des Großen Arbers:


Und zum Abschluss nochmals die Wetterhütte in der Detailaufnahme: