12.05.2020 - Letzter Winterhauch im Bayerwald

In der Nacht auf den 12.05.2020 floss durch eine vorübergehend nördliche Höhenströmung polare Kaltluft nach Ostbayern und dem Bayerischen Wald ein. Der 12. und 13.05.2020 präsentierten sich dabei im Bayerwald fast schon spätwinterlich mit Höchstwerten in Eggerszell von jeweils nur 11 °C und Tagesmittelwerten um 6 °C. In Hochlagen des Bayerwaldes wie etwa an unserer Station in St. Englmar-Hinterwies (918 m) lag das Temperaturmittel am 12.05.2020 nur bei +2 °C und die Tiefsttemperatur bewegte sich an diesem Tag bei -2,2 °C. Zudem gab es in der Nacht auf den 12.05.2020 in Hochlagen oberhalb ca. 850 m Höhe 1-2 cm Neuschnee. Im südöstlichen Vorderen Bayerwald am Einödriegel, Geißkopf und auf der Oberbreitenau gab es sogar bis zu 4 cm Neuschnee. Unsere dortige Wetterstation in Oberbreitenau (1021 m) verzeichnete am 12.05.2020 mit einer mittleren Tagestemperatur von nur +1,6 °C, einer Tiefsttemperatur von -2,4 °C und einer maximalen Schneehöhe von 4 cm einen klassischen Spätwintertag.

Nachfolgend einige spätwinterliche Bilder, welche am frühen Vormittag des 12.05.2020 im Bereich zwischen St. Englmar-Hinterwies und dem 1049 m hohen Pröller aufgenommen wurden. Die Schneehöhe betrug zwischen Hinterwies und dem Pröllergipfel 1-2 cm. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war auf den frisch ausgetriebenen Bäumen bei Temperaturen um -1 °C noch Raureif vorzufinden.

Da viele Bäume (Laub- und Nadelbäume) aufgrund des sehr warmen April bereits ausgetrieben waren, gab es großflächige massive Frostschäden bevorzugt an jungen Fichten und Buchen. Die noch frischen zarten Triebe der Fichten, starben in den darauf folgenden Tagen verbreitet am Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes zwischen 850 und 1100 m Höhe komplett ab. Anschließend bildeten sich auch keine neuen Triebe mehr für das Jahr 2020 aus.
Bereits ein Jahr zuvor gab es an Buchen massive Frostschäden durch Spätfrost im Frühjahr.


Blick von Sankt Englmar-Hinterwies (nahe unserer dortigen Wetterstation) nach Osten auf den Hinteren Bayerischen Wald zwischen Zwercheck, Arber, Mittagsplatzl und Gr. Falkenstein. Ganz rechts im Bild steckt das Rachelmassiv in Wolken:



Anschließend ich ging entlang der "Skipiste Hinterwies" zum 1049 m hohen Pröller hoch. Wie bereits an der Talstation in Hinterwies lagen auch am Pröllergipfel rund 1 cm frischer pulvriger Neuschnee. Hier im Bild ist der Ausblick von der Bergstation am Pröller (1030 m ü. NN) nach Westen über dem nördlichen Landkreis Straubing-Bogen und dem Vorderen Bayerischen Wald zu sehen. Der Bergkamm im Vordergrund ist die Maibrunner Höhe/Pfarrerberg (912 m ü. NN) mit der Ortschaft Maibrunn links im Bild. Im Hintergrund sieht man die Berg- und Waldlandschaft bei Eggerszell mit Höhenzügen bis knapp 750 m Höhe. Ganz im Hintergrund sieht man das angrenzende Donautal zwischen Straubing und Regensburg, sogar Häuser von Regensburg sind dabei zu sehen:



Blick von der Pröller-Bergstation (1030 m ü. NN) nach Westen/Nordwesten auf den Pfarrerberg bei Maibrunn, welcher eine Höhe von 912 m erreicht. Im Hintergrund sieht man die Höhenzüge des Falkensteiner Vorwaldes zwischen Regensburg und Kinsachtal mit unter anderem dem 740 m hohen Büscherl bei Wiesenfelden und dem 624 m hohen Pilgramsberg. Ganz im Hintergrund sieht man in der Ferne Teile der Stadt Regenburg:



Blick über die zart spätwinterlich-verschneite Bergstation am Pröller auf rund 1030 m Höhe. Zum Zeitpunkt der Aufnahme lag die Temperatur bei rund -2 °C am Gipfelbereich des Pröller:



Blick von der Bergstation am Pröller (1030 m ü. NN) nach Nordwesten auf den Bergkamm der Maibrunner Höhe zwischen Pfarrerberg, Hadriwa und Kreuzhaus (880-922 m ü. NN). Im Hintergrund ragen die Berge und Hügel der Gemeinden Rattiszell, Wiesenfelden, Stallwang, Konzell und Loitzendorf heraus:



Frisch verschneites Spinnennetz am Pröller (1049 m ü. NN) in der Gemeinde Sankt Englmar am frühen Vormittag des 12.05.2020 bei deutlich unterkühltem Wetter:



Blick über den Gipfelbereich des Pröller (1049 m ü. NN) von Nordwesten her. Am Gipfelbereich war ebenfalls bei -2 °C eine rund 1 cm dünne Schneedecke vorzufinden. Der Himmel und die Luft war aufgrund der eingeflossenen Polarluft sehr klar:



Blick über eine kleine waldfreie Stelle direkt am Gipfelbereich des Pröller auf knapp 1050 m Höhe:



Blick über den Gipfelbereich des Pröller nach Nordwesten bei 1 cm Schneehöhe am 12.05.2020:





Blick vom Pröllergipfel (1049 m ü. NN) nach Osten auf den König des Bayerwaldes, dem Großen Arber:



Entlang der Gipfellagen des Vorderen Bayerwaldes zwischen Pröller - Hirschenstein - Geißkopf (1020 bis 1121 m ü. NN) setzte sich aufgrund von stundenlangem dichtem Nebel bei Werten bis knapp unter -3 °C Raureif an den Bäumen fest. Da die meisten Laubbäume bis in die Gipfellagen hinauf bereits ausgetrieben waren, ergaben sich nicht alltägliche Motive. Hier ist eine junge Birke am Gipfelbereich des Pröller auf rund 1050 m Höhe mit Raureifansatz zu sehen:



Feine pulvrige Schneedecke am 12.05.2020 auf den Kammlagen des Bayerwaldes:



Die letzte dünne Schneedecke des Winters 2019/20 in den Hochlagen des Vorderen Bayerwaldes gab es am 12.05.2020:







Raureif an den Bäumen am Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes am Vormittag des 12. Mai 2020:



Nochmals der Blick über den zart-verschneiten Gipfelbereich des 1049 m hohen Pröller im Vorderen Bayerischen Wald mit Gipfelkreuz:







Aufgrund der sehr klaren Luft herrschten am 12.05.2020 tolle Fernsichten im Bayerischen Wald. Hier ist der Blick von der Bergstation am Pröller (1030 m ü. NN) nach Norden in Richtung Oberer Bayerischer Wald und Oberpfälzer Wald zu sehen mit Haidstein (750 m ü. NN) in der Gemeinde Runding im Kreis Cham. Im Hintergrund ragt der 1042 m hohe Cerchov mit Aussichtsturm und Fernmeldeturm heraus:



Hier ist der herrliche Blick von der Pröller-Bergstation (1030 m ü. NN) nach Westen auf Eggerszell, Pilgramsberg und Kesselboden zu sehen. Links im Bild ist das 740 m hohe Büscherl bei Wiesenfelden zu sehen:



Aufgrund der sehr klaren Luft sah man von der Pröller-Bergstation hinter den ersten Höhenzügen des Vorderen Bayerwaldes sogar große Teile der Stadt Regensburg. Sogar der Dom St. Peter in Regensburg (rechts im Bild) und der Regensburger Fernsehturm (links ganz im Hintergrund) waren zu erkennen:



Blick nach Nordwesten zum bewaldeten Gipfel der 922 m hohen Hadriwa bei Elisabethszell. Die Bäume am Gipfelbereich waren oberhalb ca. 900 m Höhe verreift:



Im Tagesverlauf putzte die zu dieser Jahreszeit bereits starke Sonneneinstrahlung die dünne Schneedecke rasch wieder weg. Nur im Schatten hielten einige Schneereste bis zum nächsten Tag durch.
Hier ist der abschließende Blick von der Skiabfahrt Hinterwies nach Norden/Nordosten zur gleichnamigen Ortschaft und Talstation Hinterwies zu sehen, wo seit Anfang Februar 2019 unsere Wetterstation (Wettermessnetz Ostbayern) auf 918 m Höhe täglich sehr zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Im Hintergrund sieht man das herrliche Bayerwaldpanorama mit Hohenbogen (bis 1079 m ü. NN) und dem bis zu 1132 m hohen Kaitersberg: