09.03.20 - Winter bei 175 cm Schnee am Gr. Rachel
Am Montag den 09.03.2020 präsentierte sich das Wetter in Ostbayern verbreitet sehr trüb mit ganztags vielen Wolken und immer wieder regnete es leicht. In Hochlagen des Bayerischen Waldes kam es vormittags noch oberhalb 700-800 m Höhe, nachmittags nur noch oberhalb von 1100 m Höhe zu leichten Schneefällen. Während an der Wetterstation Eggerszell (490 m NN) bereits seit dem 02.03.2020 keine Schneedecke mehr registriert werden konnte, lagen in St. Englmar-Hinterwies auf 920 m Höhe noch 14 cm kompakter Altschnee. Zwischen 1000 und 1100 m Höhe lagen am Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes zwischen 15 und 40 cm von der weißen Pracht.
Ganztags leichter Dauerfrost und tief-winterliches Wetter mit Raureif und verschneiter Landschaft herrschte auf den höchsten Bergen des Hinteren Bayerischen Waldes zwischen Arber, Rachel und Dreisessel bei 120 bis 175 cm Schnee. Ich unternahm gegen Mittag des 09.03.2020 eine ausgiebige Winterwanderung auf den zweit höchsten Bayerwaldberg, den 1453 m hohen Großen Rachel im Nationapark Bayerischer Wald. Bei Temperaturen um -1 °C gab es dort oben bestes Winterwetter bei fast 2 Meter sehr kompakter Schneedecke und tief verreifter und verschneiter Landschaft. Der Große Rachel ist sehr häufig noch etwas schneereicher als der König des Bayerwaldes, der Große Arber.
Nachfolgend einige Bilder vom 09.03.2020, welche um die Mittagszeit herum am Bergmassiv des Rachel (1350-1450 m NN) bei tief-winterlichem Wetter aufgenommen wurden. Nur einen Tag später erreichte die Schneedecke am Großen Rachel vorübergehend nach weiteren Schneefällen 195 cm, ehe dann die Schneedecke durch Tauwetter an den Tagen darauf etwas zurückging.
Das erste Bild zeigt die Wetterstation Eggerszell und das Messfeld am frühen Vormittag des 09.03.2020 bei trübem Wetter und einer Temperatur von +2 Grad Celsius. Schnee gab es in Eggerszell an diesem Tag nicht mehr zu registrieren:

Anschließend machte ich mich auf den Weg nach Spiegelau in den Hinteren Bayerischen Wald, von wo aus ich meine Winterwanderung auf den Gr. Rachel startete. Im Talgrund bei Spiegelau auf 752 m lag bereits eine geschlossene Schneedecke von 5 bis 10 cm. Da der Ort Spiegelau größtenteils windgeschützt in einer Senke liegt, hält sich dort der Schnee regelmäßig sehr zäh. Zudem weißt Spiegelau ein raues Klima auf mit Spätfrösten bis in den Juni hinein. Die MeteoGroup (früher Meteomedia) betreibt in nur wenigen Kilometern Entfernung eine Wetterstation in Klingenbrunn-Bahnhof:

Höhenmeter für Höhenmeter weiter oben nahm dabei die Schneedecke deutlich zu. Am Wanderparkplatz in Gfäll auf 940 m Höhe lagen bereits 30 cm von der weißen Pracht:

Auf 1150 m Höhe war dann schon ein halber Meter Schnee vorzufinden und die Bäume waren ab dieser Höhenlage mit Raureif überzogen. Die 0-Grad-Grenze verlief gegen Mittag auf knapp über 1100 m Höhe:

Auf 1250 m Höhe lagen, wie hier auf dem Bild zu sehen ist, dann schon zwischen 80 und 90 cm Schnee:

Auf 1250 m Höhe lagen, wie hier auf dem Bild zu sehen ist, dann schon zwischen 80 und 90 cm Schnee:

Schneemassen, starken Nebel, Raureif und leichten Dauerschneefall gab es am 09.03.2020 am Bergmassiv des Rachel auf 1300 bis 1453 m Höhe:

Es boten sich herrliche winterliche Motive:

Am Waldschmidthaus auf 1360 m Höhe steht seit vielen Jahren diese Wetterstation:

Bei meiner Winterwanderung auf den Großen Rachel (1453 m) kam ich kurz vor Erreichen des Gipfels am Waldschmidthaus (1360 m ) vorbei, welches hier auf dem Bild zu sehen ist:

Das Waldschmidthaus am Rachel am 09.03.2020 bei tief-winterlichem Wetter. Außer Eis, Schnee und Nebel war an diesem Tag nicht viel zu sehen:

Schneewehe am Rachelschutzhaus (Waldschmidthaus) auf 1360 m Höhe am Großen Rachel:


Die Brotzeittische und Bänke waren größtenteils am Rachelschutzhaus eingeschneit:

Danach ging es in großen Schritten die letzten paar hundert Meter weiter hoch in Richtung Rachel-Gipfel. Der Raureif an den Bäumen wurde dabei Höhenmeter für Höhenmeter weiter oben noch massiger:

Durch großflächige Windwürfe und dem daraus resultierendem Borkenkäferbefall ist der ursprüngliche Wald im Rachelgebiet größtenteils komplett abgestorben und man sieht aktuell noch sehr viel Totholz. Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis hier wieder ein dichter Fichtenwald steht. An den Bäumen und Totholz lagerte sich viel Eis ab, was in den Wintermonaten charakteristisch für die Bayerwaldberge ist:

Die letzten Meter vor Ankunft am Gipfel:

In normalen Wintern verwandeln sich die Fichten durch viel Eis und Schnee hier am Großen Rachel zu bizarren Eiskreaturen, ähnlich wie die berühmten „Arbermandl“. In diesem Winter 2019/20 gab es nur an einzelnen wenigen Tagen die total durch Eis und Schnee verklumpten Bäume zu betrachten, da immer wieder stärkere Tauwetterphasen dazwischen funkten:

Dick verreifte Bäume am Gipfelbereich des Großen Rachel auf ca. 1450 m Höhe:


An den Fichten lagerten sich am Gipfelbereich zwischen 10 und 15 cm dicke Eisablagerungen ab:

Nun war es endlich geschafft! Der Blick zum Gipfel mit Gipfelkreuz war im tiefen Schnee zu sehen:

Blick über die tief-verschneiten Gipfelfelsen am Großen Rachel (1453 m) gegen Mittag des 09.03.2020 bei im Mittel 175 cm Schnee:

Das Gipfelkreuz am Großen Rachel auf 1453 m Höhe:

Blick vom Gipfel nach Nordosten über den tief-verschneiten Gipfelbereich mit Bergwachthütte bei fast 2 Meter Schnee:

Schneewehen entlang der Gipfelklippen am Großen Rachel bei sehr trübem Winterwetter und leichtem Schneefall:

Blick von Norden her über den Gipfel des Großen Rachel. Die Bäume trugen eine schwere Eislast:



Die Bäume am Gipfel trugen eine dicke Reifschicht:



Hier am Großen Rachel liegt in normalen Wintern von Anfang November bis Ende Mai durchwegs eine geschlossene Schneedecke. Im Hochwinter türmen sich die Schneemassen nicht selten meterhoch auf. Die letzten Schneereste verschwinden hier regelmäßig erst im Verlauf des Sommers. Selbst im diesjährigen Mildwinter wurde (am Abend des 10.03.2020) die 2 Meter Marke nur minimal um ca. 5 cm verfehlt:

Am Großen Rachel auf über 1400 m Höhe herrscht sehr raues Klima, ähnlich wie im nördlichen Skandinavien. Schneefall ist hier auch im Juli und August möglich. Die mittlere Jahrestemperatur (1961-1990) beläuft sich auf ca. 2,5 °C und die langjährige Niederschlagsmenge beträgt rund 1900 mm:

Blick über den Gipfelbereich des Großen Rachel bei 175 cm Schnee von Südosten her:

Wenige Meter unterhalb der Gipfelfelsen steht direkt am Gipfelbereich die Bergwachthütte:

Winter am Großen Rachel (1453 m) im Bayerischen Wald am 09. März 2020:

Blick von der Bergwachthütte nach Nordwesten hinauf zum Gipfel mit Gipfelkreuz:

Die Fichten müssen wir am Gipfelbereich des Großen Rachel in den Wintermonaten einiges aushalten. Folgendes Bild ist an der Bergwachthütte mit Blick nach Norden entstanden:

Blick über den Gipfel des Großen Rachel (1453 m) von Osten her:

Die Bergwachthütte am Großen Rachel im Spätwinter 2020 bei fast 2 Meter Schnee:


Etwa auf 1420 m Höhe ist dieser 3 Meter hohe Schneemesspegel angebracht, welcher eine Schneehöhe von 175 cm zeigte:

Am 09.03.2020 erreichte die Schneehöhe am Großen Rachel 175 cm, einen Tag später wurde nach weiteren Schneefällen fast 200 cm erreicht. Im vergangenen Winter 2018/19 wurden am 28.02.2020 satte 280 cm gemessen:

Drei junge, heranwachsende Fichten bei Tiefschnee und starkem Nebel:

Die Ostseite des Rachel-Gipfels:

Halb eingeschneite Bergwachthütte am Großen Rachel:

Schneemassen von zwei oder drei Metern sind am Gr. Rachel völlig normal. Im Winter 2019/20 stieg die maximale Schneehöhe trotz der vielen milden Wetterlagen auf immerhin knapp 200 cm (am 10.03.2020) an. Zum Zeitpunkt der folgenden Aufnahme (gegen Mittag des 09.03.2020) lagen 175 cm Schnee am Gipfelbereich:

Man fühlte sich am 09.03.2020 am Großen Rachel (1453 m) in einer komplett anderen Welt. Es herrschte am zweit-höchsten Bayerwaldberg tief-winterliches Wetter bei Eis und Schnee. Die Temperatur lag zum Zeitpunkt der Aufnahmen bei -1 °C:

Nachdem ich das Wetter am Gipfel und die Gipfelluft ausgiebig genossen hatte, trat ich allmählich wieder den Rückweg in Richtung Tal an:

Sehr düsteres Winterwetter herrschte am 09. März 2020 am Gipfel des Rachel. Es herrschte zeitweise sehr starker Nebel mit Sichtweiten unter 50 Meter, zudem gab es leichten Dauerschneefall:

Hier oben am Rachel (1453 m) kann man zu jeder Jahreszeit ein Stück Nordskandinavien (aufgrund des Klimas) genießen und erleben:


Auf den Weg vom Tal bei Spiegelau hinauf zum Großen Rachel durchquert man in nur 3 Stunden ungefähr so viele Klimazonen wie auf dem Weg von Bayern nach Nordschweden:

